Sonderausstellungen

Schreiben - handmade
Neue Ausstellung im Bayerischen Schulmuseum Ichenhausen
Die Schrift – ein Wunder
Haben Sie schon einmal aufmerksam zugesehen, wenn ein Kind in Schreibschrift schreibt? Grenzt es nicht an ein kleines Wunder, wie – manchmal noch unter großer Anstrengung – die Schriftzeichen auf dem Papier auftauchen, wie sich die Buchstaben auf wundersame Weise miteinander verbinden und etwas entsteht, das Sinn ergibt?
Die neue Ausstellung im Bayerischen Schulmuseum Ichenhausen ist diesem Wunder gewidmet! Das, was wir heute tagtäglich tun, ohne darüber nachzudenken, verbindet uns mit den Menschen, die vor 5000 Jahren am fernen Fluss Euphrat Zeichen in feuchten Ton gedrückt haben. Die Ausstellung zeigt einen schriftgeschichtlichen Überblick von den ersten Schriftzeichen bis zur zeitgenössischen Kalligrafie mit vielfältigen Arbeiten der Wiener Kalligrafin Claudia Dzengel, sowie der japanischen Schriftkünstlerin Junko Baba und des iranischen Kalligrafen Ali Kianmehr.
Zu den einzelnen Schrift – Epochen wird es Mitmachtische geben, die viel Lust aufs Selberschreiben machen. Das Museum bietet lebendige Workshops und Führungen für Schulklassen und Lehrer:innen zur Ausstellung an.
Schreiben – handmade, ist eine wahre Liebeserklärung an die Handschrift. Sie lädt ein, in die Geschichte der Schrift einzutauchen, über ihre unfassbare Vielfalt zu staunen und vor allem selbst Hand anzulegen, beim Kritzeln, Schreiben und Experimentieren.
Nähere Information unter www.schulmuseum-ichenhausen.de oder 08223/618
Hier eine kleine Kostprobe unserer Ausstellung, ausgestrahlt am 29.12.22 im Bayerischen Fernsehen, Abendschau – der Süden.
Ausstellungseröffnung: 16. November 2022
Laufzeit: 17. November 2022 – 25. Juni 2023
Geöffnet: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr
geschlossen: 3. April – 10. April 2023

Anneliese, das Mädchen mit den Zöpfen - Zur Erinnerung an die Jüdische Gemeinde Ichenhausen und ihr gewaltsames Ende vor 80 Jahren
In den Erinnerungen des 2022 verstorbenen langjährigen Standesbeamten der Stadt Ichenhausen, Hermann Miller, wird u.a. die Familie Erlangen erwähnt, in deren Haus in der Günzburger Straße seine Eltern zur Zeit seiner Geburt in den 20er Jahren wohnten. Über diesen Hinweis stießen wir auf eines der tragischen Schicksale von jüdischen Ichenhausner Familien zur Zeit des Nationalsozialismus.
Anneliese Erlangen, 14 Jahre alt, als sie Ende August 1939 mit einem der Kindertransporte nach London entkam, überlebte so als einzige ihrer Familie die NS-Zeit. Ihr Vater Siegfried war bereits Ende Dezember 1936 verstorben, ihre Mutter Emma, geb. Regensburger, und Ihre güngere Schwester Ingeborg wurden am 1. April 1942 nach Ostpolen „ausgesiedelt“ und dort ermordet.
Anneliese, die nach Kriegsende, inzwischen 20 Jahre alt, aus ihrem Londoner Exil nach New York übersiedelte, wo sie 2013 starb, übergab ihren Nachlass dem dortigen Leo Baeck Institut: alles, was sie in ihre Emigration an Fotos und Dokumenten nach England mitnahm, und alles, was sie im Rückblick auf die tragische Geschichte ihrer Familie, über “ die offene Wunde, die nie heilt“, später niedergeschrieben.
Geöffnet: von 09. März – 25. Juni 2023
Öffnungszeiten: jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr
geschlossen: 03. April – 10. April 2023
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

IchenHAUSener HAUSgeschichten
Stadtgeschichtliche Ausstellung im Neubau des Bayerischen Schulmuseums.
Die Ausstellung zeigt anhand bekannter Beispiele in Ichenhausen, dass Häuser nicht nur architektonische Bauten sind. Häuser sind auch Zeugnisse ihrer Zeit, ihrer Erbauer und Bewohner, für die sie Arbeits-, Wohnraum und vor allem ein Zuhause waren. Mit den Einblicken in die Geschichte der Häuser erhält man so auch lebensnahe Eindrücke aus der Vergangenheit Ichenhausens.
Der Eintritt ist frei
Öffnungszeiten wie das Schulmuseum
Gerne werden auf Anfrage auch Führungen angeboten
Bild: Stadtarchiv Ichenhausen (ehem. Haus Familie Ley, Wiesgasse 47)